Den Wagemut der AfD-Vorsitzende könnte man bewundern: Nach dem Interview beim Mannheimer Morgen mit verheerender Wirkung, weil Petry den Schießbefehl an der Grenze empfahl, besuchte sie nun die Rhein-Zeitung in Koblenz. Es ist Wahlkampf im Südwesten, und im Interview sagt sie entwaffnend: “Was dem Land jeden Tag schadet, meist durch illegale Einwanderung, das nützt der AfD parteipolitisch aktuell.”
Und wieder kracht es bei der Autorisierung. RZ-Chefredakteur Christian Lindner beklagt: Petry hat ein Interview “dreist” umgeschrieben. Im Gespräch habe sie “eindeutig” den Einsatz von Waffen an der deutschen Grenze gefordert, aber in der zur Autorisierung vorgelegten Fassung spreche sie nur noch von der Verantwortung der Grenzbeamten und vom “Grundsatz der Verhältnismäßigkeit”. Autorisierung hin, Autorisierung her: Der Chefredakteur macht die Änderungen öffentlich, kommentiert und erklärt dem Leser die Vor- und Nachteile der Autorisierung.